Backpacker Packliste für Südamerika

Hier eine kleine Liste an Dingen, die man auf einer längeren Rucksackreise dabei haben sollte. Reiseapotheke und Impfungen sollte man unbedingt ernst nehmen! Als ich das erste Mal in nach Ecuador loszog, kümmerte ich mich noch einen Sch… darum. Nachdem ich von der zweitgiftigsten Schlange Südamerikas gebissen wurde (Terciopelo-Lanzenotter), einen rätselhaften Virus einfing, der mich drei Monate lang praktisch ausser Gefecht setzte und dann noch eine schwere Lebensmittelvergiftung durch verdorbenes Fleisch einzog, liess ich mich aber eines Besseren belehren: Bevor man sich auf die Reise begibt, sollte man alle möglichen und vom Aufwand her vertretbaren Vorkehrungen treffen, die einem im Krankheitsfall schützen. Reise- und Unfallversicherung, Rega-Gönner (für Schweizer), Medikamente, Verbandszeug, Desinfektion etc. Es geht überhaupt nicht darum, paranoid zu werden, sondern Verhaltensweisen zu entwickeln, die dafür sorgen, dass man das Reisen so lange wie möglich ohne Zwischenfälle und Krankheiten geniessen kann!

Und falls es zu einem solchen Notfall kommt, rate ich, immer sofort die beste Klinik/den besten Spital des Landes bzw. der Region aufzusuchen. Alles andere ist schlicht und einfach dumm.

Ach ja, und wenn ein Restaurant zur Essenszeit praktisch leer ist, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass das Essen dort schlecht ist (auch wenn es von aussen noch so gut aussieht). Das Essen von der Strasse ist zwar sehr billig, kann aber auch gefährlich sein, wenn es nicht gekocht, gebraten oder mit sauberem Wasser gewaschen ist. Von rohen Früchten oder Gemüse, die nicht geschält sind, würde ich immer und in jedem Fall die Finger lassen („Cook it, peel it or forget it!“). Sonst kommt der Durchfall schneller als einem lieb ist. Meeresfrüchte sollte man generell nur an Orten Essen, von wo man auch aufs Meer schauen kann. Sonst wird es ebenfalls schnell gefährlich. Und noch was: Wenn das Fleisch mal ‚komisch‘ schmeckt: Sofort ausspucken, den Teller weit weg schieben und nicht mehr anrühren! Ihr wisst gar nicht, was ihr euch damit alles ersparen könnt 🙂

Jetzt noch ein paar Sicherheitshinweise: Reisepass und Bankkarten immer an einem versteckten Ort (z.B. in einer Innentasche des Tagesrucksacks aufbewahren). Wenn du mit mehreren Karten und/oder viel Geld und/oder Original-Ausweispapieren auf die Strasse gehst, platziere diese an vielen verschiedenen Orten, z.B. Portmonee, linke Hosentasche, rechte Hosentasche Geldgürtel, Unterhose 😉 etc. Allgemein solltest du aber immer nur so viel Wertsachen mitnehmen, wie du ‚draussen‘ brauchst. In 99% der Fälle reicht eine Kopie vom Reisepass. Den Rest lässt du besser an einem sicheren Ort in deinem (Hotel-)Zimmer bzw. Schliessfach.

Bevor du nachts zu Fuss auf die Strasse gehst: Informiere dich bei Einheimischen über die Gefahren und ob du nicht besser ein Taxi nehmen sollst.

Falls du trotz allem doch mal überfallen wirst: Nicht sofort alles hergeben, was du hast, sondern einfach mal das Portmonee mit etwas Bargeld rausrücken und wenns sein muss das alte Nokia-Handy von Onkel Paul. Die Diebe sind da meistens schon zufrieden, da musst du nicht auch noch die Kamera und das Smartphone mitgeben, die du im Rucksack oder in andern Taschen mitführst 😉 AUF KEINEN FALL solltest du dich wehren, davon rennen oder dich irgendwie sonst für stärker halten als dein Bedroher! Es kann sich sonst sehr schnell mal eine Kugel lösen, was du dein Leben lang bereuen würdest (falls sie dich nicht umbringt).

Und nicht vergessen: Mit ein bisschen Humor, Fremdsprachenlernen und ohne Berührungsängste geht’s mit den Einheimischen am besten! (das gilt mindestens für Südamerika)

KLEIDUNG

◾gute (Wander-)Schuhe

◾Bequeme Trainerhose für lange Busfahrten

◾Flipflops aus Gummi (trocknen schnell, nützlich für Strand und das Duschen auf schmutzigen Böden)

◾Flies / Faserpelz, der schnell trocknet

◾Für den Regenwald: Dünne, langärmelige T-Shirts (schützen vor Moskitos), dünne lange Hosen (dito)

◾Mindestens ein schönes Hemd für Hochzeiten oder andere Feste, wo man als Reisender von Einehimischen eingeladen wird

◾Regenjacke, -hose

◾Regenschirm oder -poncho

◾Jeans

◾Warme Mütze, Handschuhe

◾Innenschlafsack aus Seide (nützlich bei schmutziger Bettwäsche in Hostels)

◾Evt. Schlafsack (Kalte Temperaturen in den Anden)

◾KEINE Gummistiefel! (sind zu schwer und bei Bedarf fast überall erhältlich)

ELEKTRONISCHES

◾Taschenlampe (evt. mit Handkurbel-Antrieb)

◾Stirnlampe (mit Batterien)

◾Handy (altes Nokia oder Sony Ericsson) mit Aufladekabel

◾evt. Laptop oder Tablet (es geht auch ohne, dank Internetcafés an jeder Ecke)

◾iPod oder Ähnliches

◾Fotokamera inkl. Aufladegerät und Ersatzbatterie

◾Genug Speicherplatz für Fotos etc. (Externe Festplatte oder USB-Sticks)

◾Netzadapter

GELD UND PAPIERE

◾2 Portmonees (1 für den täglichen Gebrauch, 1 für ID, Kredikarte etc.)

◾1 Kreditkarte, 1-2 Debitkarten

◾Kopie von Reisepass, Flugtickets und Visa (Scans auch auf dem eigenen Email-Account speichern)

◾Kleine Reserve in der Währung des Landes, wohin man zuerst geht

◾Notizheft und Schreibzeug

◾Kleine Plasticksäcke, auch wiederverschliessbare (um Wertsachen und Handy vor Feuchtigkeit zu schützen)

WICHTIG

◾Guter Sonnenschutz! Sonnencrème, -hut, -brille

NÜTZLICH

◾Taschenmesser

◾Trinkflasche zum Wiederauffüllen (zB aus Aluminium, oder Thermosflasche)

◾Wasserdesinfektions-Tabletten (so kann man Hahnenwasser trinken und muss nicht immer neue PET-Wasserflaschen kaufen)

◾Taschentücher (WC-Rollen herumtragen ist doof und wenn man sparsam ist, kann man sich mit einem guten Taschentuch –wenn man es unterteilt – mindestens drei Mal den Arsch abwischen. Ausser man hat Durchfall…

◾Schnur

◾Klebeband

◾Kompass

◾Ohrstöpsel zum Schlafen bei Lärm, evt. auch Augenschirme gegen Licht an- ausschalten in Hostel-Schlafräumen

REISE-APOTHEKE

◾leichtes Verbandszeug

◾Pflaster

◾Wundsalbe

◾Desinfektionsspray

◾Desinfektionstüchlein für die Hände

◾Schmerzmittel

◾Fieberthermometer

◾ Wegwerf-Plastikhandschuhe

◾Malaria-Medikamente (je nach Reisegebiet)

◾Breitband-Antibiotika

◾Antihistamine gegen rätselhafte Allergieanfälle

◾Insektenspray (z.B. Anti-Brumm)

◾evt. Fersenpflaster

◾Durchfallmedikamente für den Notfall (Busfahrt, Flug etc.), z.B. Immodium lingual. Ansonsten nicht zu empfehlen, da sie zu Verstopfung und Krankheitsverlängerung führen können

IMPFUNGEN

◾Gelbfieber

◾Hepatitis A + B

◾Zecken (FSME)

◾Tollwut

◾Typhus

◾Tetanus (DiTetBa)

◾Polio (Kinderlähmung)